(Newsletter vom 20.08.2020)
jetzt wo der Sommer sich nochmal so richtig blicken lässt, treiben auch wir wieder unser Unwesen im Weingarten. In diesen heißen Tagen brauchen die Pflanzen nochmal so richtig viel Pflege, um die wir uns als sorgende Rebeneltern natürlich sehr gern kümmern. Was in den letzten Wochen noch so passiert ist, wollen wir euch nicht vorenthalten.

Die schlechten Nachrichten zuerst. Nicht alles läuft immer glatt und eine neue Idee hat immer mit Startschwierigkeiten und Hindernissen zu kämpfen. Davon sind eben auch wir nicht ausgenommen. Nachdem sich die meisten Reben wieder einigermaßen vom Spätfrost erholt hatten, fielen sie ein paar Einbrecher-Schafen zum Opfer. Diese waren glücklicklicher Weise nach einem Drittel der Fläche satt, so dass der Großteil der Reben ungehindert weiter wachsen konnte. Fur die befallenen Reben bedeutet das für uns eine verlängerte Wartezeit bis zur Ernte um ein Jahr.
Doch lassen wir uns von Rückschlägen nicht entmutigen, schließlich ist so eine Weinrebe ja noch viel mehr, als nur das Blattwerk. Die Wurzeln zumindest haben Ende Juni eine gehörige Fuhr Zuneigung bekommen, als wir sie mit dem biodynamischen Präparat Hornkiesel verwöhnten. Hornkiesel sind Kieselmineralien als Pulver in einem Kuhhorn, das dann einen Sommer lang unter der Erde vergraben wird. Wieder draußen, wird eine minimale Menge Hornkiesel mit Wasser dynamisiert und dann morgens in der Ausatmungsphase der Reben in Sprühform ausgebracht. Wie? In klassischer 17morgen-old-school-Manier natürlich mit dem Handfeger.
Diese Mühe lohnt sich: der Rebengesundheit nach zu urteilen, bekam das unseren Schützlingen wunderbar. Zwar wachsen sie durch die oben erwähnte Rückschläge sehr unterschiedlich. Aber Totalausfälle haben wir insgesamt nur fünf, was für das Ausmaß an Unglück, das uns ereilte, sehr überschaubar ist. Nur die Trockenheit macht uns noch ein bisschen Sorgen und wie alle Grünflächenbesitzer*innen können auch wir kaum den Regen erwarten.
Nun zu den guten Nachrichten. WIR HABEN REBRECHTE! Nach langem Hin und Her und unseren Versuchen die Rädchen der brandenburger Ämter zu verstehen, haben wir anscheinend doch alles zufriedenstellend beantragt und einiges richtig gemacht. Somit können wir uns stolze OFFIZIELLE Besitzer und Besitzerin von 0,2 ha Reben. Das heißt also, dass wir unsere knapp 700 Reben auch ganz legal zu Wein verarbeiten dürfen. Da trinken wir auch jeden Fall n Gläschen drauf!

Und weil das so schön war, gleich die nächste gute Nachricht hinterher! Nach langem Suchen und noch längerem Verhandeln haben wir endlich eine neue Fläche! Im Nachbardorf Hennickendorf werden wir mit doppelt so viel Platz wie bisher ca. 1200 Rebstöcke Cabernet Blanc pflanzen. Warum diesmal nur eine Sorte? Zwei Gründe: weil der auf der alten Fläche besonders gut wächst; und weil wir verdammt Lust haben Brandenburger Sekt zu machen ;-). Wie gehabt, findet ihr die Baumgutscheine unter diesem Link: https://baumgutschein-brandenburg.de/gutschein/gutschein-weingarten-hdorf/ |
Doch damit nicht genug. Denn neben der Entwicklungen draußen arbeiten wir auch an unserem Keller tüchtig weiter. Der Boden ist mittlerweile um 30cm herausgeschlagen worden und die Wände sind verputzt. Auch die nötigen Durchbrüche sind gemacht – wir können es kaum abwarten, hier den ersten Wein zu pressen.
Und das wird auch nicht mehr lange auf sich warten. Die kleine Fläche von 170 Reben am See wird die Grundlage für den ersten 17morgen Wein. Dabei sind wir aktuell in den letzten Vorbereitungszügen, um die ersten Weine aus (wie auf der Webseite aufgesplittet) Weissburgunder, Blauer Zweigelt, Helios und Regent) zu kreieren. Für die Fläche zum Bauernsee haben wir jetzt auch drei Schafe – ostpreußische Skudden, die uns (sicher verwahrt) feinsten Dünger in überraschen großen Mengen liefern. Der Dünger wird wahrscheinlich auch für die Hennickendorfer Fläche reichen.

Ihr wollt auch mal wieder auf’s Dorf? Na gut! Wie gehabt öffnen wir immer gern unsere “Pforten” für alle, die Wein auch gut finden. Wir planen für den Herbst ein gemeinsames Hacken im Dobbrikow-Weingarten, ein Zaun-Setz-Event für die Hennickendorfer Fläche und laden Euch herzlich zur ersten Ernte und Traubenverarbeitung ein. Falls ihr dabei sein wollt, zögert nicht und schreibt uns eine Mail an: team@17morgen.de.
Wir freuen uns auch Euch!
Mit allerherzlichsten Sommergrüßen,
Hannes, Gernot & Tina